26. Das Buch

Lenormandkarten Bedeutung das Buch

Beschreibung:

So schöne Bücher sehen wir heute nur noch selten! Diese Karte präsentiert ein in Leder eingebundenes mit reichlichen Ornamenten geschmücktes Buch. Stahlkappen schützen die Ecken und zwei Verschlüssen den Inhalt. Es ruht geschlossen auf einem verzierten, grünen Untergrund. Es liegt zum Lesen bereit. Was mag wohl drinnen stehen? Dem Buch die Geheimnisse zu entlocken, dazu lädt diese Karte ein!

Zu Madame Lenormand Zeiten waren solche Bücher eine Rarität und Kostbarkeit obendrein. Es gab nur geringe Auflagezahlen und nur sehr reiche oder mächtige Leute konnten solche Bücher ihr eigen nennen. Ihr Inhalt war hoch Intellektuell und sein Wissen von unschätzbaren Wert. Lesen konnten es ohnehin nur wenige Menschen, den bis spät ins 18 Jahrhundert hinein war Analphabetismus weit verbreitet. Schätzungen zur Folge waren knapp 78% der Bevölkerung davon betroffen. Der Anteil der Lese- und Schreibkundigen konzentrierte sich an den Höfen, im Klerus sowie in den Städten.

Madame Lenormand Lebenszeit war geprägt von der Aufklärungsbewegung. Ganz Europa durchlebte einen Prozess der Verbürgerlichung von Gesellschaft, Kultur und Literatur. Neue Wertvorstellungen wurden entworfen, neue Weltbilder konzipiert. Es herrschte ein Streben nach Gleichheit und Bildung. Letztere diente der Abgrenzung vom Adel, vor allem aber dem sozialen Aufstieg. Vernunft, Humanität, Toleranz und Tugend sollten diesen Aufstieg begleiten.

So setzte eine wachsende Alphabetisierung ein. Waren es anfänglich vor allem Männer aus begüterten oder gebildeten Kreisen, so wuchs mit dem ausgehenden 18. Jahrhundert auch die Zahl von Frauen und Armen, die lesen und schreiben konnten. Am Ende des Absolutismus (1792) konnte etwa ein Drittel der erwachsenen Franzosen lesen. In den Städten liegt der Anteil der Lesekundigen sogar bei etwa 75 %. In der Stadt war das gedruckte Wort Alltag: Plakate an den Häusern, Maueranschläge, Ausrufer und Marktschreier mit ihren Handzetteln und, nicht zu vergessen, die allgegenwärtigen Zeitungen. Dies darf allerdings nicht darüber hinweg täuschen, dass etwa zwei Drittel der Franzosen am Ende des Absolutismus weder schriftlich noch mündlich je mit der französischen Sprache und Kultur in Kontakt gekommen sind. Das regelmäßig lesende Publikum war zahlenmäßig also eher klein.

Von großer Bedeutung, sowohl für das Lesen als auch für die Verbreitung aufklärerischen Gedankenguts war die zunehmende Tendenz der Menschen, sich “intellektuell zu organisieren”. Immer mehr Gruppen von Gebildeten unterschiedlicher gesellschaftlicher Herkunft begannen sich regelmäßig an bestimmten Orten zu versammeln. Dabei standen nicht Standes- oder Wirtschaftsinteressen im Vordergrund – man wollte vielmehr durch freie Diskussion und Austausch von Neuigkeiten gemeinsame philosophische Vorstellungen entwickeln. Durch diese geistigen Gesellschaften (sociétés de pensée), deren Merkmale die freie Diskussion und eine eigene Bibliothek darstellten, wurde ein neues gesellschaftliches Bewusstsein gefördert.

Die Salons spielten dabei eine nicht unerhebliche Rolle. Der “Salon des kleinen Mannes” waren die zahlreichen städtischen Cafes. Ihre Zahl nahm im Laufe des 18. Jahrhunderts von 300 im Jahre 1716 auf 1800 im Jahr 1788 zu. Auch die Zahl der Schenken auf dem Lande wuchs.

Die Gelehrten versammelten sich dagegen in sogenannten Akademien. Diese Vereinigungen zur Pflege wissenschaftlichen Austausches waren oft elitär und in ihrer Wirkung in der Öffentlichkeit eingeschränkt.  Intern waren die Akademien nicht nach Ständen organisiert, das Gemeinschaftshandeln stand im Vordergrund. Diese Modellversuche hatten einen nicht unerheblichen Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung Frankreichs.

Etwas Geschriebenes dient immer dazu geistiges Gedankengut einzufangen und unabhängig von Zeit und Raum zu transportieren. Mit der Erfindung der Gutenbergschen Buchpresse (ca. 1450) bekam die Alphabetisierung ihren ersten wesentlichen Impuls. War nun die ökonomische und massenhafte Verbreitung von Geschriebenen möglich. Zunächst beschränkte sich der Inhalt vorwiegend auf Religiöses, später kamen dann auch die weltlichen Schriften hinzu. So konnte auch das Gedankengut der Aufklärung, die sich über drei Jahrhunderte ausstreckte, seine Breitenwirkung erreichen und mündete in der Französischen Revolution, die mit der Absetzung des Absolutismuses (1792) endete. Deswegen reagieren Eliten und Besitzer von Macht und Bildung oft ablehnend auf die kulturelle Emanzipation der Massen. Die Alphabetisierung oder Demokratisierung des Zugangs zu schriftlichen Kommunikationsinhalten, führt in der Regel zu Umschichtungen in Prestige- und Machthierarchien und eröffnet neue Möglichkeiten des Angriffs auf die bestehende Ordnung.

Bücher dienst von je her zur Aufklärung und Bewusstmachung. Sie regen zum Denken an und erweitern den Horizont.

Hauptschlagworte

Geheimnisse, Bildung, Wissen, Lehren, Lernen.

Weitere Schlagworte

Studium, Ausbildung, Weiterbildung, Wissensdurst, Erinnerungen, Erfahrungen, Geschichten, geistige Welt, Geschriebenes, Niedergeschrieben.

Jahreszeit

September bis Februar

Uhrzeit

Morgens bis Nachmittags

Zeitkarte

Du befindest dich in einem Entwicklungsprozess, es gibt noch viel zu lernen. Such dir geeignete Mentoren und lass dich von ihnen führen.

Personenbezogen

Intellektueller

Ortsbezogen

Schule, Akademie, Bibliothek.

Charaktereigenschaft

Verschlossen, intelligent, gebildet, geheimnisvoll.

Körperlich

Das Unterbewusstsein.

Liebe

Entweder kennst du deinen Partner noch nicht oder es gibt Geheimnisse in der Verbindung.

Beruflich

Weiterbildung steht auf der Tagesordnung.

Finanziell

Du hast erst noch dazu zu lernen, bevor du sicher investieren kannst!

Denken

Du glaubst, du hast noch etwas dazu zu lernen.

Fühlen

Sich wie ein Anfänger fühlen!

Vorgehen

Streben nach Bildung.

Einzelkarte

Im Vordergrund der Lenormand Karte das Buch steht das NICHTwissen. Alleine gezogen bedeutet die Lenormandkarte, dass man sinnbildlich noch etwas studieren muss. Ziehst du auf Personen, hat diese ein Geheimnis.

Deutung der Lage im Verbund

Das Buch steht im Allgemeinen für die Schule, das Studium, die Ausbildung und die Weiterbildung. Hiermit ist nicht immer das Drücken der Schulbank gemeint. Es kann auch im übertragenen Sinne verstanden werden. Es gibt Dinge, die wir noch nicht wissen und diese müssen wir erst lernen. Daher steht das Buch auch für Geheimnisse, sowie etwas Geheimes. Etwas, das im Verborgenen liegt und erst entdeckt werden will.

Also kommt es auch immer sehr darauf an, welche Karten das Buch begleiten. Liegt eine Personenkarte direkt dran, gehört das Buch zu dieser Person oder ist mit ihr verbunden. Liegt z.B. der Fuchs in Kombination mit einer Personenkarte neben dem Buch, kann man davon ausgehen, dass da im Verborgenen ein Schlitzohr einen Plan ausheckt. Besonders schön kann das Buch neben den Fischen sein, wenn noch weitere positive Karten hinzu kommen (z.B. Blumen / Sonne / Sterne), dann ist es eine Geldquelle die noch im Verborgenen liegt, sich uns aber offenbaren wird. Das Buch neben dem Herz spricht von einem Unbekannten oder auch Heimlichkeiten in der Liebe. Kommen die Blumen dazu, wird es eine Überraschung sein, kommen die Mäuse dazu dann eine Böse!

Der Spruch auf der roten Eule

Wirst dieses Buch gewahr, Dir Geheimnis offenbar, das Dich in ein´gen Tagen ein großes Leid wird plagen.

Dieser Spruch ist wohl ehr gemünzt auf: „Selig sind die geistig armen“

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