3. Das Schiff

Lenormandkarten Bedeutung das Schiff

Beschreibung:

Was ist auf der Karte „das Schiff“ zu sehen? Drei  Schiffe auf offener See. Weder Land noch Vögel sind in Sicht, was andeutet dass sich die Schiffe mitten auf dem Ozean befinden. Im Vordergrund ist eine Windjammer in voller Fahrt. Die See ist ruhig, die Segel voller Wind, es wird gute Fahrt gemacht. Das Wetter sieht bedeckt aus. Die Uhrzeit ist nur auf Tag zu bestimmen, da noch sehr viel Licht ist, kann es nicht all zu spät sein.

Warum steigt der Mensch in ein Schiff? Schon vor gut 6000 Jahren begann die Eroberung der Meere. Zunächst gingen unsere Vorfahren mit Flößen, Fellboten oder Einbäumen auf Fischfang. Das diente nicht nur der eigenen Ernährung, Fische waren zudem begehrtes Tauschobjekt. Vom Boot aus ließ es sich viel bequemer, effektiver und sicherer fischen. Zudem war der Transport von großer Beute, nach Hause, in Schiffen sehr viel leichter.

Ständig auf der Suche nach neuen Nahrungsplätzen, Wasser oder auch von Naturkatastrophen heimgesucht, war es erforderlich größere Strecken auf dem Wasser zu überwinden. So wurde der Schiffsbau vorangetrieben, in der Hoffnung auf der nächsten Insel, dem gegenüberliegende Ufer oder Flussabwärts bessere Lebensbedingungen zu finden. Der Mensch war schon immer bestrebt fremdes Terrain aus zu kundschaften, voller Erwartung Nützliches zu finden. Wasser zu überwinden eröffnete dabei neue Möglichkeiten! So erlaubte die Schifffahrt die Entdeckung fremder  Länder, Kulturen und den Handel mit ihnen. Sie sorgte je her für den Austausch von Gütern und Ideen, brachte aber auch Auseinandersetzungen über territoriale, wirtschaftliche und militärische Interessen mit sich.

Über den bedeutenden Schiffshandel der Römer und Griechen in der Antike, hin zu den Reisen und Raubzügen der Wikinger im 9. Jahrhundert, zur Blütezeit der Kaufleuten der nordischen Hanse an der Nord- und Ostsee im 12. Jahrhundert, entwickelte sich der Schiffbau und die Schifffahrt immer weiter.

Mit Schiffen eroberten die europäischen Staaten die Weltmeere, stießen zu immer neuen Küsten vor und entdeckten exotische Welten. Ziel der Handelsschifffahrt war es, die Reichtümer ferner Länder zu erbeuten und nach Hause zu transportieren. Dafür nahmen die Seeleute große Strapazen und Gefahren in Kauf. Das Leben an Bord war sehr hart. Viele Seeleute kamen, gerade zu Beginn der großen Entdeckerfahrten, nie mehr nach Hause zurück. Von Seefahrerromantik keine Spur. Sie segelten (sozusagen) in´s Reich der Toten. Weswegen das Schiff auch oft für Erbschaften steht.

Im 15. und 16. Jahrhundert war die Schifffahrt durch Portugal und Spanien beherrscht. Sie schafften es einen Seeweg nach Indien zu finden und konnten so den gefährlichen, sehr beschwerlich und viel zu langwierigen Landweg (die Handelsrouten, die durch den Orient und weite Strecken Asiens führten) verlassen. Gewürze wie Zimt, Gewürznelken, Pfeffer und Muskatnuss kamen vom indischen Subkontinent und waren in Europa sehr beliebt und unendlich kostbar. Mit Gewürzen zu handeln war eine äußerst lukrative Einnahmequelle und es ließ sich ein Vermögen damit verdienen. Nur ein Schiff, beladen mit Gewürzen, das sicher wieder in Europa landete, machte den Reeder und den Kapitän zu reichen Männern.

Das 17. Jahrhundert wurde zum Goldenen Zeitalter  der niederländischen Seefahrt. Mit ihrem nautischen Geschick und unter Einsatz von massiver Gewalt wurden sie zur Kolonialmacht. Sie entrissen den Portugiesen ein Handelskontor nach dem anderen. Auch England wollte einen Teil des Kuchens und mischte sich ab dem 16. Jahrhundert unter Königin Elizabeth I. in den weltweiten Kolonialhandel ein. Schiffe, die unter spanischer Flagge fuhren, wurden angegriffen und ausgeraubt.

Im 18. Jahrhundert stand der indische Subkontinent unter der Kolonialherrschaft der Engländer. Sie dominierten fortan den Seehandel und bauten ihre Flotte immer weiter aus. Im Sinne von “Britannia rules the wave” sicherten sie ihre Handelsinteressen auch militärisch ab. Die englischen Seefahrer brachten Gewürze, Edelsteine, Porzellan und besonders Tee aus China in die Londoner Docks.

Im 19. Jahrhundert wurde Frankreich zur zweitgrößten Kolonialmacht der Welt. Zu dieser Zeit war die Passage um Kap Hoorn, der einzige Seeweg vom Atlantik in den Pazifik, für europäische Kaufleute ein lohnender Handelsweg. Sie brachten Kohle, Goldgräber und Auswanderer nach Chile, Peru und zur Westküste Nordamerikas. Von dort kehrten sie mit Salpeter, Getreide, Erz und Guano zurück.

Wenn man früher die Schiffsplanken bestieg, waren immer große Hoffnungen mit im Gepäck. Hoffnung den Wiederständen zu trotzen, Hoffnung auf lohnende Geschäfte und Hoffnung wieder gesund Daheim zu landen, oder am anderen Ende der Welt ein neues, besseres Leben zu finden.

War zu Beginn der Schifffahrt das Reisen noch vom Zweck des Überlebens,  später des Entdecken, Erobern und Handeln oder Auswandern geprägt, begann sich erst am Ende des 19. Jahrhunderts Vergnügungs- und Erholungsreisen zu fernen Ländern zu etablieren. Sie waren purer Luxus und nur der Elite vorbehalten.

Zu Zeiten der Madame Lenormand war das Reisen überwiegend unter Adeligen und vornehmen Reichen verbreitet. Es dienste zumeist der Bildung und förderte die Sprachkenntnis. Gereist wurde quer durch Mitteleuropa, Italien, Spanien und das Heilige Land. Entweder per Pferd oder mit der Kutsche. Man nannte es die Grand Tour des Adels. Söhne aus adeligen oder reichen Familien wurden für mehrere Jahre auf diese Reise geschickt. Sie stellte den Abschluss der Erziehung dar, den „letzten Schliff“ und diente zum Knüpfen von Kontakten sowie zum Erwerb von Prestige und Weltläufigkeit.

Es ist sehr weit verbreitet, dass das Schiff als Reisekarte gedeutet wird. Mit dem hier gelernten, fällt es sicher schwer die Vergnügungsreise als vorrangiges Merkmal zu sehen. Für mich steht bei dieser Karte das Entdecken, Erobern und Handeln im Vordergrund. Was hat man zu entdecken, wonach soll man sich auf die Suche machen. So finden wir geeignetes. Für Geschäftliches ist es DIE Karte!

Bitte erst wieder selber überlegen und dann schauen!

Hauptschlagworte

Reise, Entdecken, Eroberung, Handel, Hoffnungen.

Weitere Schlagworte

Geschäfte, Entdeckungsreise, Ausland, Ziel, Weite, Entfernung, Sehnsucht, Gemeinschaft, Team, Gesellschaft, Unternehmer, Import, Export, Erbschaft, Hinübersetzen ins Reich der Toten.

Jahreszeit

Frühjahr

Uhrzeit

Tags, solange es hell ist.

Zeitkarte

Ein längerer Zeitraum, mehrere Wochen, oder Monate.

Zahlenkarte

Jede Menge.

Personenbezogen

Unternehmer

Ortsbezogen

Weite Entfernung, weit weg, nicht ohne weiteres erreichbar, Ausland, Ferne.

Charaktereigenschaft

Zielstrebig, willensstark, durchsetzungsfähig, vorausschauend, wagemutig, abenteuerlustig, macht gerne Reisen.

Körperlich

Störungen im Gleichgewichtssinn, Wasserhaushalt.

Liebe

Sehnsucht, Beziehung auf Distanz, Verbindung auf Hoffnungen aufgebaut.

Beruflich

Auslandsangebot, Unternehmen aufbauen / ausweiten, Import / Export, lohnende Geschäfte.

Finanziell

Erbschaft, investieren lohnt sich.

Denken

Ist auf das Ziel hin orientiert.

Fühlen

Voller Erwartungen und Hoffnung!

Vorgehen

Wagemutiges und zielstrebiges Auftreten.

Einzelkarte

Eine positive Karte mit Aufbruchsstimmung! Es wird Lohnendes angezeigt, bestimmt gibt es wichtiges zu entdecken. Hab Mut und mach voran, dein Einsatz bringt dich ans Ziel.

Deutung der Lage im Verbund

Wir schauen wohin das Schiff zeigt. Hinter dem Schiff ist die Schiffsladung, vor dem Schiff ist das Ziel. So kannst du schauen, wohin wird die Fracht gebracht. Der Häuserplatz zeigt wo wir geschäftlichen Erfolg erwarten dürfen.

Der Spruch auf der roten Eule

Fährt dies Schiff vorbei, Reichtum bald Dir sei. Erbst Gut und Geld, siehst dir an die Welt.

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