Beschreibung:
Hier sehen wir ein 4 Geschossiges Haus mit Mansardwalmdach, klassischen Dreiecksgiebeln über den Fenstern und schönem Säuleneingang. Der Baustil ist von klassizistisch-barocker Architektur, der in Frankreich von der zweiten Hälfte des 17.Jahrhunderts bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts prägend war. Es steh auf einem großen parkähnlichen Grundstück und wird durch eine Mauer mit schmiedeeisernem Tor umzäunt.
Wie wohne man eigentlich zu Zeiten der Madame Lenormand. Für die, bis in das 18. Jahrhundert hineinreichende, vorwiegend landwirtschaftliche und nur in den Städten auch gewerblich produzierende Ständegesellschaft waren damals Wohnen und Arbeiten eins und dementsprechend auch räumlich nicht voneinander getrennt. Die vorherrschende Arbeits- und Lebenseinheit war nicht die Familie im heutigen Sinne, sondern der Haushalt des „ganzen Hauses“. An dessen Spitze stand der patriarchalische Hausvater. Er war z.B. ein Grundherr, ein Vollbauer, ein städtischer Handwerksmeister oder ein Kaufmann. Zum Haushalt gehörte weiterhin die Hausmutter, die für die Hauswirtschaft im engeren Sinne zuständig war, die mitarbeitenden Familienangehörigen, zu denen auch die Kinder gezählt wurden, sowie das zahlenmäßig stark ins Gewicht fallende, oft leibeigene Gesindel, Handwerksgesellen und Hausbedienstete.
So lebte man im frühen 18. Jahrhundert noch sehr eng zusammen, in Räumlichkeiten die man heute als Allzweckräume bezeichnen würde, wo Arbeit oder Gewerbe, Konversation und Vergnügen – alles sich in denselben Räumen abspielte, in denen die herrschaftliche, bäuerliche oder Handwerkerfamilie mit dem Gesinde und den Arbeitskräften lebte, aß und schlief. Diese vorherrschende soziale Lebensform verbot jede Individualität und Isolierung.
Die Trennung von Öffentlichkeit und Privatheit im heutigen Sinne ist eine bürgerliche Erscheinungsform, die sich erst seit dem späten 18. Jahrhundert entwickelte. So wurde es in den großbürgerlichen städtischen Haushalten in ganz Europa üblich, den familiären Wohnbereich von demjenigen der Dienstboten räumlich abzutrennen. Als Symbol dafür Endstand die Klingelschnur im Wohnzimmer, mit der die Herrschaft ihre Bediensteten herbeirufen konnte. Das Jahrhunderte andauernde enge Zusammenleben mit den Hausangestellten hatte ausgedient. Hintergrund dieses Entwicklungsprozesses war der Zusammenbruch der hierarchischen Rangordnung des Mittelalters. Regelte zuvor die strenge Hierarchie der Ständegesellschaft die Abgrenzung untereinander, so wurde im Zuge der bürgerlichen Ideologie von rechtlicher Gleichheit aller Menschen, das Bedürfnis geboren, durch räumliche Trennung wenigstens symbolisch den Rangunterschied zu den niederen Schichten zu demonstrieren.
Die Periode des industriellen Frühkapitalismus tat ihr weiteres dazu, das Wohnen und Arbeiten auseinanderviel. Die unteren sozialen Schichten, den ärmsten und zahlenmäßig stärksten Teil der Bevölkerung, waren zwar genauso von der Auflösung der großen Haushalte, der Trennung von Wohnung und Arbeitsplatz und der daraus folgenden kleinfamiliären Lebensweise betroffen wie die Mittel- und Oberschicht. Doch die Lebensbedingungen und Wohnverhältnisse der armen Leute waren auch oder gerade in der Periode des industriellen Frühkapitalismus so ungünstig, das sich ein selbständiges Familienleben im bürgerlichen Sinne lange nicht entwickeln konnte. In den Behausungen dieser Schichten, die wir heute als Elendsquartiere bezeichnen würden, gab es meistens nur einen Raum, der allenfalls noch durch eine winzige Kammer oder einen Verschlag ergänzt wurde. In diesem Raum wurde gekocht, gewohnt, geschlafen, die gesamte Hausarbeit und ggf. auch Heimarbeit verrichtet. Aus wirtschaftlicher Not mussten oft mehrere Familien, vielfach mit Verwandten, in einer Hütte oder einer städtischen Mietwohnung zusammen hausen.
Diese Schicht konnte sich ausgeprägtes Gefühlsleben, eine Zärtlichkeitskultur und andere neubürgerliche Familientugenden nicht leisten, weil einfach das notwendigste Minimum an räumlichen Separierungsvermögen fehlte.
So lebte Marie-Ann 1786, im Alter von 14 Jahren, im eleganten Pariser Tuchgeschäft ihres Stiefvaters Isaac, die Hinterlassenschaft ihres leiblichen Vaters, als Buchhaltungsangestellte. Sie teilte sich ein Mansardenzimmerchen und Bett in der zweiten Etage mit Françoise, der ersten Kraft im Atelier. Das Geschäft und Atelier befanden sich im Erdgeschoss. Weiteres Personal war ebenfalls in Kammern unter dem Dach untergebracht. Ihr Stiefvaters lebte in einer geräumigen Unterkunft in der Verlängerung der Küche, welche sich auf der ersten Etage befand. Dank der äußerst hübschen Erscheinung von Françoise hatte Marie-Ann das Bett in der Regel für sich alleine. Françoise schlich in der Nacht in die erste Etage zu Isaac. Marie-Ann bekam einen Lohn von 120 Livres im Jahr und zwei Mahlzeiten am Tag bestehend aus Specksuppe, Eiern oder Käse und am Abend Gemüse. Die Dienstkleidung musste vom Personal selber bezahlt werden.
So lebte und arbeitete man im 18. Jahrhundert unter einem Dach und jeder der mit dazugehörte zählte zum Haushalt, zur Familie.
Wer also im 18. und 19. Jahrhundert so ein Haus wie auf der Karte sein eigen nennen konnte, gehörte zur extrem dünnen, gehobenen Schicht und besaß viel Geld. Unter diesen Aspekt versteht man auch den Spruch auf der roten Eule: Diese Kart´ beschwingt, Viel Gewinn Dir bringt, Glück im Spiel und Handel, Auch in der Liebe Wandel.
Erst denken, dann schauen! Das Haus symbolisiert:
Hauptschlagworte
Das eigene Heim! Wohlstand, gesellschaftliches Ansehen, Sicherheit und Stabilität.
Weitere Schlagworte
Familie, Nachbarschaft, Immobilie, Anwesen, Beständigkeit, Behaglichkeit, Komfortzone, Schutz, Geborgenheit, Innen.
Jahreszeit
September bis November
Uhrzeit
Morgens
Zeitkarte
Viele Jahre, dauerhaft.
Person
Herz König – Ein reifer, älterer Mann. Männliches Familienmitglied: Vater, Onkel, älterer Bruder, älterer Sohn, etc..
Personenbezogen
Immobilienbesitzer
Ortsbezogen
Zuhause, innen, in der Nachbarschaft.
Charaktereigenschaft
Familiär, verlässlich, häuslich, bodenständig, stabil, sicherheitsbezogen.
Körperlich
Stabilität hier in Form von Starre, fehlende Flexibilität, Verkrampfung, steife Gelenke, verhärteter Muskelapparat.
Liebe
Stabile Beziehung, feste Partnerschaft, zusammenziehen, Familie gründen. Singles: Eine feste Partnerschaft steht an!
Beruflich
Ein stabile Phase, wo man auf Verlässlichkeit und Sicherheit bauen kann.
Finanziell
Immobilienvermögen
Denken
Auf Sicherheit und Stabilität ausgerichtetes Denken, was sich auch in zu starrem denken äußern kann.
Fühlen
Sich sicher und geborgen fühlen!
Vorgehen
Solides, konservatives Auftreten.
Einzelkarte
Dieses große Einzelhaus auf großem Grundstück steht für Wohlstand und gesellschaftliches Ansehen, Stabilität und Sicherheit.
Deutung der Lage im Verbund
Dort wo das Haus liegt, auf dem Häuserplatz ist mit Stabilität und Sicherheit zu rechnen. Die Karten die um das Haus herum liegen sprechen von unserer Familiensituation und unserem Zuhause.
Der Spruch auf der roten Eule
Diese Kart´ beschwingt, viel Gewinn Dir bringt, Glück im Spiel und Handel, auch in der Liebe Wandel.